Die Kraft von Familienaufstellungen

«Das ist viel mehr als eine Methode, es ist eine Lebenseinstellung: Ich habe gelernt, ja zum Leben zu sagen»

 

Gabriela, abgeschlossene Ausbildung zum Facilitator für Familien- und Organisationsaufstellungen bei SPARK

 

Seit über acht Jahren erforschen wir die Kunst der Familienaufstellungen. Doch die Herausforderung bleibt: Wie erklärt man etwas, das vor allem die Sprache der Wahrnehmungen und Empfindungen spricht?

 

Dies ist unser Versuch dazu. Wenn er bei dir mehr Fragen als Antworten aufwirft, gibt es nur eine Möglichkeit: erlebe es selbst.

 

Was sind Familienaufstellungen?

Für die einen ist es eine Methode, für andere eine Therapie, für manche Hokuspokus-Unsinn.

 

Für uns bei SPARK sind sie ein Werkzeug, um den tiefen, verborgenen Ursachen einer Situation auf die Spur zu kommen. Wir können ein Symptom (körperlich, emotional, situativ, wie z.B. eine schwierige Beziehung, alles, was symptomatisch ist) als die Spitze des Eisbergs betrachten. Es ist das, was wir wissen und bewusst wahrnehmen können. Die Aufstellung führt uns auf die verborgene Seite der Situation; sie zeigt uns ihre tief verwurzelten Ursachen.

 

Aufstellungen helfen uns, hinderliche Blockaden zu erforschen und zu lösen, um präsenter, konzentrierter und in Frieden mit uns selbst und der Welt um uns herum zu sein.

 

Wer möchte das nicht?

 

Wir betrachten Familienaufstellungen gern als eine Form der Kunst. Jede Aufstellung ist eine einzigartige Manifestation der inneren Welt eines Menschen. Keine zwei Aufstellungen sind gleich. Auch nicht, wenn zwei Geschwister ihre Beziehung zu ihren Eltern erforschen. Gleiche Eltern, richtig? Biologisch ja, ansonsten nicht wirklich.

 

Eine Aufstellung nimmt Beziehungen unter die Lupe, die Verbindung zwischen verschiedenen Elementen einer Familie. In einer Aufstellung können sich dieselben biologischen Eltern auf manchmal diametral entgegengesetzte Weise bewegen und verhalten, je nachdem, welches Geschwisterteil sie betrachtet. Wie ich meine Eltern erlebe, unterscheidet sich sehr von dem, wie meine Geschwister sie erlebt haben.

 

Geht es bei Familienaufstellungen nur um Familienangelegenheiten?

Es geht dabei nicht nur um Familienangelegenheiten. Und selbst wenn, du brauchst deine Familie nicht mitzubringen. Du kommst allein.

 

Und nein, wir arbeiten nicht daran, unsere Familienmitglieder zu ändern. Wir zeigen nicht mit dem Finger auf andere und geben anderen die Schuld für unsere Gefühle. Wir arbeiten an uns selbst, daran, was wir tun können, um ein anderes Ende der Geschichte zu wählen. Eines, das uns unterstützt, anstatt uns die Energie zu rauben.

 

Warum eine Aufstellung machen?

Bevor wir uns damit befassen, wie Aufstellungen funktionieren, wollen wir uns auf die Fragen konzentrieren, die du mit Hilfe von Aufstellungen erforschen kannst. Wir können sie in drei Kategorien zusammenfassen:

 

Ich – alles, was mit deiner Beziehung zu dir selbst zu tun hat, z. B. ein geringes Selbstwertgefühl, deine Beziehung zum Essen, zu deinem Körper, zu deiner körperlichen oder emotionalen Gesundheit. Aber auch deine Beziehung zu deiner Herkunftsfamilie, deinen Eltern, verstorbenen Geschwistern, Grosseltern und Vorfahren. Dabei spielt es keine Rolle, ob du diese Vorfahren getroffen hast oder ob sie noch leben. Die Verstrickung bleibt bestehen und hat oft einen Ursprung, der viel älter ist als man selbst. Mehr dazu weiter unten.

 

 

Du – Sexualität, Missbrauch, Beziehungen zu aktuellen und ehemaligen Partnern, Kinder, Abtreibungen und Fehlgeburten. Alles, was mit der Beziehung zu deiner Wahlfamilie zu tun hat. Die Familie, die du als Erwachsener gewählt und gegründet hast. Ganz gleich, welche Form sie annimmt, ob du Kinder hast und ob sie mit einem oder mehreren Partner*innen besteht. Wir befassen uns auch mit möglichen Problemen, die dich daran hindern, eine Beziehung einzugehen.

 

Organisationen – Themen bezüglich Arbeit, wie z.B. dein Verhältnis zu Geld, Selbstverwirklichung und Erfolg, Autonomie und Unabhängigkeit sowie herausfordernde Situationen mit Arbeitskollegen. Wir untersuchen, was aktuelle Projekte brauchen oder welche strukturellen Veränderungen wir einführen können, um unser Unternehmen zu unterstützen.

 

Einige Beispiele für Themen, die wir kürzlich erforscht haben, sind folgende:

 

·       Mein:e Partner:in schenkt mir nicht genug Aufmerksamkeit. Ich fühle mich nicht gesehen und anerkannt.

·       Ich hätte so gern Kinder, aber ich habe weder eine:n Partner:in noch bin ich in der Lage, länger als ein paar Monate in einer Beziehung zu leben.

·       Ich habe ein sehr angespanntes Verhältnis zu meiner Mutter; wir lieben uns, aber ich habe das Gefühl, dass eine unsichtbare Mauer zwischen uns steht.

·       Ich habe ein sehr geringes Selbstwertgefühl und vertraue mir selbst nicht. Ich habe versucht, dieses Problem zu lösen, aber es scheint nicht besser zu werden.

·       Ich habe ein Traumprojekt, aber ich habe Angst, meinen derzeitigen Job aufzugeben und es zu verfolgen.

·       Ich möchte meine Herausforderungen mit Erfolg und Selbstverwirklichung angehen.

·       Ich leide seit Jahren an einer Schilddrüsenunterfunktion, ebenso wie meine Mutter und deren Mutter. Ich möchte diesem Symptom auf den Grund gehen.

 

Aufstellungen bringen eine neue Perspektive an die Oberfläche, eine alternative Sichtweise auf eine Herausforderung. Sie zeigen dir die andere Seite der Medaille, die, zu der du selbst nicht so leicht Zugang findest.

 

Wenn wir in die Tiefe unseres Selbst navigieren, können wir nicht unseren rationalen Verstand benutzen, wir müssen unsere empathische, emotionale Intelligenz trainieren und lernen, sie einzusetzen und mit unseren Gefühlen wahrzunehmen. Das kann beängstigend sein, es ist definitiv unbekanntes Terrain. Deshalb besteht die Rolle des Facilitators darin, einen sicheren, geschützten Raum für d: Klient:in zu schaffen, in dem er/sie/: sich entspannen und für das öffnen kann, was sich vor ihr/ihm/: manifestiert.

 

Wie funktioniert es?

Eine Aufstellung kann in einem Gruppenrahmen (zusammen mit anderen Teilnehmenden) in einem ein- oder zweitägigen Seminar durchgeführt werden. Sie kann auch privat in einem 1:1-Rahmen durchgeführt werden. In beiden Fällen beginnt die Aufstellung mit einem Vorgespräch, in dem Klient:in und Facilitator das zu untersuchende Thema festlegen. Anschliessend wird ein einfacher Stammbaum de* Klient*n erstellt. Der Fokus auf den Stammbaum ist spezifisch für unsere Arbeitsweise bei SPARK. Wenn wir anfangen, Namen, Daten, Orte etc über unsere Vorfahren zu sammeln, erhalten wir eine Fülle von Informationen. Dies kann für die Arbeit sehr unterstützend sein.

 

Ist das Thema geklärt, wählt d: Klient:in eine Stellvertretungsperson aus. Diese beginnt, sich frei im Raum zu bewegen. Sie kann sich hinstellen oder hinlegen, körperliche Schmerzen oder Gefühle empfinden. Sie kann sich in der Mitte des Raumes aufhalten oder sich in einer Ecke verstecken.

 

So entsteht ein erstes Bild von der Position der: Klient:in in Bezug auf das Thema, das sie/er/: untersuchen möchte. Von dort aus werden weitere Repräsentant:innen hinzugezogen, die die erforderlichen Rollen übernehmen (Mutter, Vater, körperliche Symptome, verstorbene Geschwister, Partner:innen, Kinder, Arbeitskolleg:innen etc.).

 

Ist es wie Theaterspielen?

Ein szenisches Bild beginnt sich zu manifestieren. Das ist nicht allzu weit von dem entfernt, was wir im Theater erleben. Mit einem wichtigen Unterschied: Repräsentanten sind keine Schauspieler, die eine Rolle spielen. Repräsentanten tauchen in die Rolle ein. Sie werden zu ihr. Sie fühlen, bewegen sich und nehmen sogar die gleichen Positionen ein wie die Familienmitglieder des Klienten. Einer unserer Klienten sagte uns:

 

«Plötzlich steht dieser völlig unbekannte Fremde auf und fängt an, sich wie meine Grossmutter zu bewegen, benutzt die gleichen Worte und nimmt sogar die gleiche charakteristische Körperhaltung ein.»

 

Es ist keine Magie; wissenschaftlich wird das Phänomen «repräsentierende Wahrnehmung» (https://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentierende_Wahrnehmung) genannt. Es ist empirisch untersucht. Kein Hokuspokus, sondern eine ganze Menge Training.

 

Was kommt dabei heraus?

Mit der Zeit wird die Verstrickung sichtbar. D: Klient:in sieht klar, in 3D und ohne Filter, die Blockade, die sie/er/: in sich selbst trägt. Es ist ein unglaublich befreiender Moment. Indem die Person die Blockade vor ihren Augen sieht, hat sie die einmalige Gelegenheit, sich von ihr zu lösen. Die Blockade rückt ins Bewusstsein. Sie tritt aus dem unsichtbaren, unantastbaren Bereich in die Realität vor uns.

 

Um die Blockade zu lösen und zu transformieren, bietet der Facilitator eine Reihe von Sätzen an, die d: Klient:in gegenüber den entsprechenden Repräsentant:innen wiederholt. Durch diese auflösende Bewegung entwickelt sich eine neue Szene. Es entsteht Erleichterung, mehr Energie, Frieden und ein neues Bewusstsein für die Situation und die beteiligten Personen. Jetzt kann die Aufstellung abgeschlossen werden. Facilitator und Klient:in identifizieren gemeinsam die relevanten Punkte, die d: Klientin mit nach Hause nimmt.

 

Wenn eine Aufstellung beginnt, weiss der Facilitator nicht, wie am Ende die Lösung aussehen wird. Seine Rolle ist es, den Raum zu halten, d: Klient:in während des gesamten Prozesses zu begleiten und sorgfältig darauf zu achten, was d: Klient:in äussert und was sich spontan durch die Repräsentant:innen im Feld manifestiert.

 

Wie kann jemand einen anderen Menschen repräsentieren, ohne seine eigene Geschichte mit einzubringen?

Das ist eine sehr wichtige Frage, die uns oft gestellt wird. Es ist die Aufgabe eines professionellen Facilitators, auf die Repräsentant:innen zu achten und sicherzustellen, dass sie ihre persönliche Geschichte aussen vor lassen.

 

Bei SPARK arbeiten wir mit Menschen zusammen, die viele Stunden Ausbildung als Repräsentant:innen hinter sich haben. Je mehr man daran gewöhnt ist, in die erforderlichen Rollen hinein- und wieder herauszuwechseln, desto geringer ist die Gefahr, von der eigenen persönlichen Geschichte überwältigt zu werden.

 

Wie kann es dir helfen?

Die kurze Antwort lautet: mehr Präsenz, mehr Klarheit, mehr Verständnis und Mitgefühl für uns selbst und die Welt um uns herum.

 

Eine Klientin sagte uns:

«Ich habe Mut und den Willen gewonnen, ein gutes Leben für mich zu wählen.»

 

Und eine andere meinte:

«Das Leben ist leichter und fröhlicher geworden.»

 

Aufstellungen bieten eine neue Perspektive auf eine Situation. Sie helfen uns, aus der Geschichte herauszukommen, die wir uns selbst erzählt haben, die Geschichte, die uns in einer belastenden Situation gefangen hält.

 

Dies kann oft beunruhigend und ein echter Weckruf sein. Aus dieser neuen Perspektive ist Veränderung möglich. Plötzlich kann man sich aus einer Situation befreien und die Macht zurückerobern, die Geschichte so zu verändern und neu zu erzählen, dass sie unterstützend und nicht behindernd ist. Wenn wir aufhören, die Welt um uns herum, unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Partner:innen verändern zu wollen, übernehmen wir die Verantwortung dafür, uns auf das zu konzentrieren und das zu verändern, was wir können. Und das sind wir selbst.

 

In einer Studie der Universität Heidelberg (https://elibrary.klett-cotta.de/article/99.120115/fd-38-1-42) wurden die Auswirkungen von Aufstellungen zwei Wochen und vier Monate nach einem Seminar gemessen. Getestet wurden der allgemeine psychische Zustand der Teilnehmenden, ihre neuen Wahrnehmungen des untersuchten Systems, z.B. des Familiensystems, sowie ihre Fähigkeit, die während der Aufstellung geäusserten Absichten im Alltag umzusetzen. Die Ergebnisse zeigten Verbesserungen in allen drei Bereichen, sowohl nach zwei Wochen als auch nach vier Monaten.

 

Die Kraft des Gleichgewichts

Jede Familie ist ein System. Wie jedes andere biologische System strebt es nach Gleichgewicht. Wenn sich ein Element verändert, reagiert das gesamte System, passt sich an und sucht nach einem neuen Gleichgewicht. Wie oft hören wir die Rückmeldung:

 

«Es ist unglaublich, ich habe meine Einstellung geändert, und auch mein Familiensystem hat sich verändert.»


Das ist die Macht der Aufstellungen. Der Wandel, den du persönlich durchmachst, wirkt sich weit über dich selbst hinaus aus und hallt in dir nach. Es erinnert an die bekannte Theorie vom Schmetterling, der mit einen Flügelschlag auf der einen Seite des Planeten einen Wirbelsturm auf der anderen Seite der Welt auslöst.

 

Werden wir uns der tieferen Ursachen unserer Verhaltensweisen bewusst, können wir einen neuen Weg wählen. Wenn wir eine alternative Option wählen, dann passt sich das System um uns herum entsprechend an. Und so geht die Transformation über uns selbst hinaus.

 

Woher kommen Aufstellungen?

Familienaufstellungen haben ihre Wurzeln im Psychodrama (Jakob Moreno), in der Familienrekonstruktion und Familienskulpturen (Virginia Sattir) sowie in der Welt der systemischen Theorien, um nur einige der wichtigsten Einflüsse zu nennen.

 

Bert Hellinger ist der «Vater» dieser Methode. Er hat sie nicht erfunden, sondern sich von den oben genannten Instrumenten inspirieren lassen und daraus das entwickelt, was wir heute als Familienaufstellung kennen. Er war derjenige, der sie bekannt machte und ihre Schlüsselelemente definierte.

 

Die Besonderheit einer Aufstellung besteht darin, dass eine Person nicht als eigenständiges, separates Element betrachtet wird, sondern als Teil eines grösseren Ganzen. Sie konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen den Elementen eines Systems. Unsere Familie ist ein System. Der Ort, an dem wir aufgewachsen sind, ist ein System. Die Gesellschaft, in der wir leben, ist ein System.

 

Was bedeutet das?

 

Zunächst einmal sollten wir überdenken, was Wahlfreiheit bedeutet. Wir neigen dazu, uns als Menschen mit einem freien Willen zu sehen, die ihren eigenen Weg wählen. Das mag teilweise richtig sein. Doch eine Aufstellung zeigt uns eine viel kompliziertere Realität. Die Menschen, mit denen man zusammen ist, die Orte, an denen man lebt, der Beruf, den man wählt, sind nicht einfach das Ergebnis einer freien, unabhängigen Bewegung. Sie sind durch eine riesige Menge miteinander verflochtener Informationen bedingt, die du mehr oder weniger bewusst mit dir herumträgst.

 

Das öffnet einem die Augen. Plötzlich hat das Thema, das wir untersuchen wollen, seine Wurzeln nicht nur in unseren persönlichen Erfahrungen, sondern auch in den Lebenserfahrungen unserer Familienmitglieder (ob sie nun leben oder tot sind, ob wir sie getroffen haben oder nicht, ob wir mit ihnen im selben Haus oder auf einem anderen Kontinent leben), unserer Vorfahren und dem historischen Kontext, in dem sie lebten.

 

Wenn es hysterisch ist, ist es historisch

 

Dank aktueller epigenetischer Studien (https://www.biologicalpsychiatryjournal.com/article/S0006-3223(15)00652-6/fulltext) wissen wir, dass unsere Gene nicht nur Informationen über die Farbe unserer Augen oder das Geschlecht, in dem wir geboren werden, enthalten, sondern auch eine Fülle von Emotionen. In Studien (https://www.nature.com/articles/nrg3964) an Ratten haben Wissenschaftler:innen beobachtet, wie sich traumatischer Stress von einer Generation zur nächsten vererbt. In Fällen von schweren Traumata bis zu vier Generationen zurück.

 

Weisst du, was deine Ur-Ur-Grosseltern durchgemacht haben? Das solltest du, denn du könntest noch immer unter den Folgen leiden.

 

Das sehen wir oft in unserer Arbeit mit Aufstellungen. Emotionen werden von Generation zu Generation weitergegeben und beeinflussen weiterhin das Verhalten und die Entscheidungen der nachfolgenden Generationen. Wenn wir uns dessen bewusst werden, können wir den Prozess der Ent-Identifizierung einleiten und uns so frei machen, unseren eigenen Weg gehen.

 

Wenn du dich auf eine Weise überfordert fühlst, die du rational nicht erklären kannst, wenn du dieselben Muster wiederholst, die in deiner Familie seit Ewigkeiten vorhanden sind, dann kannst du sicher sein, dass es eine Verstrickung gibt, die darauf wartet, gelöst zu werden. In diesen Fällen sind Aufstellungen unglaublich wirksam.

 

Wie haben sich Aufstellungen entwickelt?

Aufstellungen haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Bei SPARK lehren und verwenden wir die so genannte Methode der «freien Elemente». Die Repräsentanten bewegen sich frei im Raum. Bei der klassischen Hellinger-Methode stellt der Klient die Repräsentanten persönlich im Raum auf.

 

In einem Gruppenseminar können alle Teilnehmende als Repräsentant:innen gewählt werden.

Bei der klassischen Methode arbeiten die Aufstellungen im Einzelsetting mit Objekten anstelle von Repräsentant:innen.

 

Derzeit entwickelt sich die Struktur des privaten Rahmens weiter. Diese Methode haben wir von unseren Lehrpersonen in Città della Luce gelernt, und sie ist spezifisch für unsere Arbeitsweise bei SPARK. Anstatt Objekte zu verwenden, bitten wir zwei erfahrene Repräsentant:innen anwesend zu sein. Sie bleiben während des gesamten Gesprächs mit den Kund:innen ausserhalb des Raums, damit sie das zu untersuchende Anliegen nicht hören. Dann rufen wir sie herein, um die erforderlichen Rollen zu vertreten. Viele Klient:innen, die zuvor in einem Einzelsetting mit Objekten gearbeitet hatten, waren begeistert von der Möglichkeit, privat zu arbeiten und dennoch die Gelegenheit zu haben, die Aufstellung durch menschliche Repräsentant:innen zu sehen.

 

Organisatonsaufstellungen

Aus dem ursprünglichen Format hat sich eine Fülle von Varianten entwickelt. Dazu gehören auch Organisationsaufstellungen. Gunthard Weber, Claude Rossellet und andere haben ein Format entwickelt, das in Unternehmen angewendet werden kann. Aus offensichtlichen Gründen sind CEOs nicht so scharf darauf, dass persönliche Themen und emotionale Katharsis mitten am Arbeitsplatz ausbrechen.

Organisationsaufstellungen bieten eine einzigartige Möglichkeit, die Struktur von Organisationen zu betrachten, ihre Vision und ihren Zweck, ihre aktuellen Bedürfnisse. Sie gewinnen daraus eine Fülle von Informationen, ohne den persönlichen Bereich zu betreten.

 

Worauf solltest du achten?

Bei jeder Technik zur Persönlichkeitsentwicklung ist der Schlüssel zum Erfolg das Vertrauen in den Facilitator und den Rahmen, in dem die Aufstellung stattfindet. Du musst dich unterstützt und sicher fühlen, damit du dich öffnen und die Aufstellung wirken lassen kannst.

 

Dies geschieht, wenn du einen ausgebildeten professionellen Facilitator wählst, der weiss, wie man einen Raum hält und der dich durch die Arbeit führt. Die Menschen, die sich bei SPARK zu Familien- und Organisationsaufstellern ausbilden lassen, arbeiten zwei Jahre lang mit uns und erhalten mehr als 500 Stunden Ausbildung. Jedes Jahr machen wir mehr als 150 Stunden Arbeit an uns selbst, um sicherzustellen, dass wir uns über unsere eigenen Schatten im Klaren sind. Nur so können wir vermeiden, diese auf die Menschen zu projizieren, mit denen wir arbeiten.

 

Wenn du nicht mit einem ausgebildeten Therapeuten, Psychologen oder Arzt arbeitest, raten wir davon ab, eine Aufstellung bei psychischer Instabilität zu machen. Aufstellungen können verunsichernd sein, und es ist wichtig, dass du dich in einem Raum befindest, in dem du das Geschehen erfassen und die Arbeit auch integrieren kannst. Wenn du unsicher bist, bitte einfach vorher um ein Gespräch, und der Facilitator wird dich in deinem Entscheidungsprozess unterstützen.

 

Und zuletzt: Wir benutzen Aufstellungen nicht als Orakel. Wenn jemand herausfinden will, ob seine Grossmutter eine Affäre hatte oder ob er nächste Woche Lotto spielen sollte, verweisen wir ihn freundlich an einen anderen Ort.

 

Es ist uns sehr wichtig, die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der Menschen, mit denen wir arbeiten, zu unterstützen. Wir vermeiden es, die Entscheidungen, die wir treffen sollen, an Facilitators zu delegieren. Aufstellungen geben dir Informationen, sie zeigen dir eine neue Sicht der Dinge. Von da an liegt es an dir, tatsächlich zu handeln.

 

Warum lieben wir diese Methode

Weil sie effizient und effektiv ist. Sie zeigt uns die Verflechtung der Geschichte mit unseren Geschichten. Sie führt uns zurück in die Vergangenheit, damit wir in der Gegenwart präsenter sind.

 

Weil man weiss, wie es anfängt, aber nicht, wie es aufhört. Sie überrascht dich mit unendlicher Weisheit.

 

Aber vor allem, weil Aufstellungen uns unsere gemeinsame Menschlichkeit zeigen.

 

Wenn wir in einer Gruppe arbeiten, werden wir uns all dessen bewusst, was wir gemeinsam haben. Anstatt uns auf das zu konzentrieren, was uns unterscheidet, entdecken wir unsere gemeinsamen Schwachstellen, Herausforderungen und Träume. In der heutigen Zeit ist es ein sehr wertvolles Geschenk, an unseren gemeinsamen Weg erinnert zu werden.

 

Eines, das wir gern weit und breit herum teilen.

 

Serena Olgiati

SPARK

 

 

Mehr Informationen findest du auf unserer Website: spark.earth

Hier kannst du deine Aufstellung buchen: info@spark.earth | +41 79 317 11 11

 

 

Quellenangaben:

 

Alfred und Bettina Austermann, Das Drama im Mutterleib - Der verlorene Zwilling, 2013

 

 

Ali Jawaid, Martin Roszkowski, Isabelle M. Mansuy, Transgenerational Epigenetics of Traumatic Stress, in Progress in Molecular Biology and Translational Science, Volume 198, pp 273-298,2018, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S187711731830053X?via%3Dihub

 

 

Barna Konkolÿ Thege, Benedek Somogyi, Gergely Sándor Szabó, The Effectiveness of Family Constellation Therapy in Reducing Psychopathological Symptoms in a Naturalistic Setting, in Psychiatria Danubina, Vol. 34, No. 3, pp 497-505, 2022, https://doi.org/10.24869/psyd.2022.497

 

 

Bert Hellinger, Ordnungen der Liebe: ein Kursbuch, 2013

 

 

Gunthard Weber, Zweierlei Glück: Das klassische Familienstellen Bert Hellingers, 2017

 

 

Jan Weinhold, Christina Hunger, Annette Bornhäuser, Jochen Schweitzer, Wirksamkeit von Systemaufstellungen: Explorative Ergebnisse der Heidelberger RCT-Studie, in Familiendynamik, Heft 1, 2013, https://elibrary.klett-cotta.de/article/99.120115/fd-38-1-42

 

 

Johannes Bohacek,  Isabelle M. Mansuy, Molecular insights into transgenerational non-genetic inheritance of acquired behaviours, in Nature Reviews Genetics 16, pp641–652, 2015, https://www.nature.com/articles/nrg3964

 

 

Rachel Yehuda, Nikolaos P. Daskalakis, Linda M. Bierer et al., Holocaust Exposure Induced Intergenerational Effects on FKBP5 Methylation, in Biological Psychiatry, Volume 80, Issue 5, pp 372-380, 2016, https://www.biologicalpsychiatryjournal.com/article/S0006-3223(15)00652-6/fulltext  

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